Was ist eine Mitarbeiterbefragung? Definition und Best Practices

Eine Mitarbeiterbefragung ist weit mehr als eine einfache Umfrage – sie ist ein strategisches Instrument zur Organisations- und Personalentwicklung. Doch was macht eine Mitarbeiterumfrage erfolgreich? In diesem Artikel erklären wir dir die Definition, zeigen dir bewährte Methoden und geben praktische Tipps für die Umsetzung.

Definition: Was ist eine Mitarbeiterbefragung?

Eine Mitarbeiterbefragung ist eine systematische Umfrage unter Mitarbeitenden einer Organisation. Diese wird entweder aufgrund eines spezifischen Anlasses oder anlassunabhängig in einem definierten Turnus durchgeführt (Müller, Kempen, & Straatmann, 2021).

Damit generieren Mitarbeiterbefragungen entweder punktuelle, diagnostische Ergebnisse bei spezifischen Problemstellungen oder sind Teil einer fortlaufenden Organisations- und Personalentwicklung. Die Ziele einer Mitarbeiterbefragung können dabei sehr vielfältig sein. Oft werden hierfür spezielle Mitarbeiterbefragung-Tools eingesetzt, die den Prozess leicht aufsetzbar und wiederholbar machen.

Eine Mitarbeiterbefragung (auch Mitarbeiterumfrage genannt) fokussiert sich gezielt auf organisationsspezifische Themen wie Arbeitszufriedenheit, Führungsqualität, Arbeitsumgebung und Organisationskultur – im Gegensatz zu allgemeinen Meinungsumfragen.

Wie funktioniert eine Mitarbeiterbefragung?

Der Ablauf einer Mitarbeiterbefragung ist meist strukturiert: Nach der Planung und Fragendefinition werden die Mitarbeitenden zur Teilnahme eingeladen. Die Erhebung erfolgt heute meist digital, gefolgt von der Auswertung und – dem wichtigsten Schritt – der Umsetzung von Massnahmen basierend auf den Erkenntnissen.

Best Practices für erfolgreiche Mitarbeiterbefragungen

Für erfolgreiche Mitarbeiterbefragungen gibt es etablierte Methoden und Vorgehensweisen, die dich bei der Umsetzung unterstützen. Die Vorteile einer Mitarbeiterbefragung kommen aber nur zum Tragen, wenn bestimmte Prinzipien beachtet werden:

1. Regelmässigkeit und Kontinuität

Regelmässige Mitarbeiterumfragen sind entscheidend, um langfristig verwertbare Daten zu erhalten und die Entwicklung der Mitarbeitendenzufriedenheit und -bindung zu verfolgen. Wir empfehlen Umfragen vierteljährlich durchzuführen, um Trends zu erkennen und rechtzeitig auf Veränderungen reagieren zu können.

Warum ist das so wichtig? Einzelne Momentaufnahmen können irreführend sein. Erst durch kontinuierliche Messungen entstehen aussagekräftige Muster, die echte Verbesserungen ermöglichen.

2. Offenheit und Vertrauen

Offenheit und Vertrauen sind entscheidend für den Erfolg von Mitarbeiterbefragungen. Anstelle anonymer Umfragen sollte eine Organisationskultur gefördert werden, in der Mitarbeitende offen und ehrlich ihre Meinung äussern können, ohne Angst vor negativen Konsequenzen haben zu müssen. Dies erfordert eine transparente Kommunikation und eine Organisationskultur, die Kritik und Feedback als Chance zur Verbesserung sieht.

Der entscheidende Unterschied: Wenn Menschen ihren Namen unter ihr Feedback setzen können, wird es konstruktiver und führt zu besseren Gesprächen. Anonymität kann zwar in gewissen Fällen ehrlichere Antworten fördern, führt aber häufig zu generischen und wenig handlungsleitenden Antworten. Zudem verhindert sie den Aufbau einer echten Feedback-Kultur. Diese moderne Herangehensweise geht über die traditionelle Definition anonymer Datensammlung hinaus.

3. Einbindung der Mitarbeitenden in die Umsetzung

Eine erfolgreiche Mitarbeiterbefragung endet nicht mit der Datenerhebung. Es ist entscheidend, dass die Rückmeldungen in konkrete Massnahmen umgesetzt werden. Mitarbeitende sollten in den Prozess der Lösungsfindung einbezogen werden, um sicherzustellen, dass die Massnahmen relevant und umsetzbar sind. Dies kann durch Workshops, Feedback-Sitzungen und die Bildung von Arbeitsgruppen geschehen. Die kontinuierliche Einbindung der Mitarbeitenden in diesen Prozess fördert das Engagement und die Akzeptanz der Massnahmen.

Bottom-up statt top-down: Die besten Lösungen entstehen oft dort, wo die Herausforderungen täglich erlebt werden. Wenn Teams selbst an ihren Verbesserungen arbeiten können, steigt nicht nur die Qualität der Massnahmen, sondern auch die Motivation zur Umsetzung.

Fazit: So gelingt die Mitarbeiterbefragung

Mitarbeiterbefragungen sind viel mehr als nur ein einfaches Tool zur Datensammlung. Sie sind das Fundament einer dynamischen Organisationskultur, in der die Meinungen und Bedürfnisse der Mitarbeitenden ernst genommen werden. Durch regelmässige und systematische Umfragen kannst du nicht nur die Zufriedenheit und Motivation deiner Mitarbeitenden steigern, sondern auch gezielte Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Prozesse einleiten.

Die Implementierung und konsequente Nutzung von Mitarbeiterbefragungen erfordert Engagement und die Bereitschaft zur Veränderung auf allen Ebenen der Organisation. Der Aufwand lohnt sich: Organisationen, die ihre Mitarbeitenden einbeziehen und deren Feedback ernst nehmen, schaffen eine positive und produktive Arbeitsumgebung, die langfristig zu ihrem Erfolg beiträgt. Besonders in der Schweiz haben Mitarbeiterbefragungen aufgrund der partizipativen Arbeitskultur eine hohe Akzeptanz.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt nicht im Messen, sondern im Handeln. Eine Mitarbeiterbefragung ist erst dann erfolgreich, wenn sie zu spürbaren Verbesserungen im Arbeitsalltag führt.

Literaturverzeichnis

Müller, T., Kempen, R., & Straatmann, T. (2021). Employee surveys in organizations: A systematic review. Journal of Business Research, 132, 461-475.