Alles was du über Mitarbeiterbefragungen wissen musst
Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine Mitarbeiterbefragung?
- Zentrale Funktionen einer Mitarbeiterbefragung
- Analysefunktion von Mitarbeiterbefragungen
- Evaluationsfunktion von Mitarbeiterbefragungen
- Kontrollfunktion von Mitarbeiterbefragungen
- Ziele einer Mitarbeiterbefragung
- Nutzen von Mitarbeiterbefragungen
- Arten der Mitarbeiterbefragung
- Ein kurzer Überblick über den Ablauf einer Umfrage
- Best Practices für erfolgreiche Mitarbeiterbefragungen
- Fazit: So gelingt die Mitarbeiterbefragung
Was ist eine Mitarbeiterbefragung?
Eine klassische Mitarbeiterbefragung ist eine systematische Umfrage unter Mitarbeitenden einer Organisation. Diese wird entweder aufgrund eines spezifischen Anlasses oder anlassunabhängig in einem definierten Turnus durchgeführt (Müller, Kempen, & Straatmann, 2021)1.
Damit generieren Mitarbeiterbefragungen entweder punktuelle, diagnostische Ergebnisse bei spezifischen Problemstellungen oder sind Teil einer fortlaufenden Organisations- und Personalentwicklung. Oft werden hierfür spezielle Mitarbeiter-Feedback-Tools eingesetzt, die den Prozess leicht aufsetzbar und wiederholbar machen.
Zentrale Funktionen einer Mitarbeiterbefragung
Mitarbeiterbefragungen haben verschiedene Funktionen, die einander nicht ausschliessen. Du kannst sie zur Analyse der Ist-Situation, zur Evaluation von angestrebten Veränderungen oder zur Kontrolle für die Umsetzung zuvor definierter Massnahmen im Unternehmen einsetzen (Bungard, Müller, & Niethammer, 2007).
Analysefunktion von Mitarbeiterbefragungen
Die Analysefunktion von Mitarbeitendenbefragungen bezieht sich auf die systematische Erfassung und Auswertung von Informationen über die aktuelle Situation innerhalb einer Organisation.
Diese Funktion umfasst mehrere Teilaspekte:
- Stärken-Schwächen-Analyse: Mitarbeiterbefragungen helfen dabei, die Stärken und Schwächen der Organisation zu identifizieren. Durch das Sammeln von Rückmeldungen der Mitarbeitenden können Bereiche ermittelt werden, in denen die Organisation besonders gut abschneidet oder in denen Verbesserungsbedarf besteht.
- Bestandsaufnahme: Sie dienen als Instrument zur Erfassung des aktuellen Zustands in verschiedenen Bereichen der Organisation. Dies kann allgemeine Aspekte wie die Arbeitsatmosphäre oder spezifische Themen wie die Effektivität bestimmter Prozesse betreffen.
- Bedarfsermittlung in Projekten: Mitarbeiterbefragungen können genutzt werden, um den Bedarf an Ressourcen, Schulungen oder anderen Unterstützungsmitteln in laufenden oder geplanten Projekten zu ermitteln.
- Analyse spezifischer Problemstellungen: Bei besonderen Herausforderungen oder Problemen innerhalb der Organisation können Mitarbeiterbefragungen gezielt eingesetzt werden, um detaillierte Informationen und Meinungen der Mitarbeitenden zu diesen Themen zu sammeln und so fundierte Lösungsansätze zu entwickeln.
Beispiel
Ein klassisches Beispiel für die Analysefunktion ist die Befragung zur Mitarbeiterzufriedenheit. Diese ermöglicht es der Organisation, Einblicke in die Zufriedenheit der Mitarbeitender:innen zu gewinnen, potenzielle Problembereiche zu identifizieren und Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen abzuleiten.
Evaluationsfunktion von Mitarbeiterbefragungen
Die Evaluationsfunktion von Mitarbeiterbefragungen überprüft und bewertet die Wirksamkeit von Veränderungen und Entwicklungen innerhalb einer Organisation.
- Überprüfung von Veränderungen: Mitarbeiterbefragungen evaluieren die Auswirkungen von eingeführten Veränderungen wie zum Beispiel die Implementierung neuer Prozesse, die Einführung neuer Technologien oder Veränderungen in der Organisationsstruktur.
- Unternehmenstransformationen: Bei umfangreichen Veränderungen, wie zum Beispiel Fusionen, Übernahmen oder Umstrukturierungen, bieten Mitarbeiterbefragungen wertvolle Einblicke in die Wahrnehmung und Akzeptanz dieser Massnahmen durch die Mitarbeitenden und erleichtern so das Change Management.
- Kontinuierliche Verbesserung: Die Ergebnisse der Evaluationsumfragen ermöglichen es der Organisation, kontinuierlich Feedback zu sammeln und auf Basis dieser Rückmeldungen Verbesserungsmassnahmen zu planen und umzusetzen.
Beispiel
Eine Umfrage mit Evaluationsfunktion kann z. B. für das Begleiten einer Unternehmenstransformation nützlich sein. Diese Umfragen helfen der Organisation zu verstehen, ob die gesetzten Ziele erreicht wurden und welche Auswirkungen die Veränderungen auf die Mitarbeitenden und die gesamte Organisation haben.
Kontrollfunktion von Mitarbeiterbefragungen
Die Kontrollfunktion von Mitarbeiterbefragungen bezieht sich auf die Überwachung der Umsetzung von Massnahmen sowie veränderten Verhaltensweisen innerhalb einer Organisation.
- Überwachung der Massnahmenumsetzung: Mitarbeiterbefragungen helfen dabei zu überprüfen, ob eingeführte Massnahmen tatsächlich umgesetzt werden.
- Nachverfolgung von Zielen: Die Umfragen ermöglichen es der Organisation, zu kontrollieren, ob die gesetzten Ziele erreicht wurden und ob die erwarteten Ergebnisse eingetreten sind.
- Korrekturmassnahmen: Auf Basis der Ergebnisse können notwendige Korrekturmassnahmen identifiziert und umgesetzt werden, um sicherzustellen, dass die angestrebten Veränderungen nachhaltig verankert werden.
Beispiel
Eine Mitarbeiterbefragung zur Überprüfung der Umsetzung von neuen Unternehmensrichtlinien ermöglicht es der Organisation, die Einhaltung und Wirksamkeit dieser Richtlinien zu überwachen und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen.
Vielleicht hast du es schon bemerkt: Das Ziel von Mitarbeiterbefragungen ist nicht nur, die Produktivität und Qualität zu steigern. Noch wichtiger ist die kontinuierliche Einbindung der Mitarbeitenden in diesen Verbesserungsprozess. Dies fördert eine Kultur der Mitgestaltung, und das durch die Umfragen gezeigte Interesse an der Belegschaft erhöht das Engagement (ESGVOLUTION, 2023).2
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Mitarbeiterbefragung durchführen mit Pulse FeedbackZiele einer Mitarbeiterbefragung
Bereits in den 1930er Jahren führten Unternehmen Befragungen ihrer Mitarbeitenden durch, um sich durch frühzeitiges Handeln gegen das Einschreiten der Gewerkschaften zu wappnen.2 Heutzutage geht es Unternehmen weniger um das Kontrollieren von Gewerkschaften, sondern darum, die Motivation ihrer Mitarbeitenden zu steigern und diese langfristig im Unternehmen zu halten. Warum?
Weil motivierte Mitarbeitende eine Firma voranbringen! Motivierte Mitarbeitende setzen sich für das Unternehmen ein:
- in der eigenen Arbeit
- in der Zusammenarbeit im Team und Unternehmen
- im Handeln nach aussen
In Zahlen bedeutet das: Motivierte Mitarbeitende haben 81 % weniger Fehlzeiten, sind 18 % produktiver im Verkauf und arbeiten im Schnitt 23 % profitabler.2
Das Problem: Trotz der langen Geschichte von Mitarbeiterbefragungen zur Optimierung von Zufriedenheit und Engagement glauben viele Unternehmen immer noch, dass sie engagierte Mitarbeitende einfach einstellen können.
Unsere Erfahrung zeigt jedoch, dass echtes, langfristiges Engagement nicht einfach «eingestellt» werden kann. Vielmehr wird es innerhalb des Unternehmens geschaffen und genährt. Wenn Mitarbeitende nicht ausreichend in Entwicklungen eingebunden werden und sich nicht mit dem Unternehmen oder den Veränderungen identifizieren können, schwindet das Engagement schnell. Die Zufriedenheit sinkt, und die Zusammenarbeit leidet darunter.
Und selbst motivierende Massnahmen und transparente (top-down) Kommunikation genügen manchmal nicht, um die tatsächlichen Treiber und Hindernisse für Engagement im Unternehmen herauszufinden.
Und genau hier kommen Mitarbeiterbefragungen ins Spiel: Diese Umfragen sind ein wertvolles Instrument zur Erhebung von Meinungen, zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zur Förderung einer positiven Unternehmenskultur. Die Hauptziele solcher Umfragen umfassen die Verbesserung der Mitarbeitendenmotivation, die Erhöhung der Zufriedenheit und Bindung, die Identifikation von Verbesserungsbereichen und die Förderung einer offenen Kommunikationskultur.
Verbesserung der Mitarbeitermotivation
Die Motivation der Mitarbeitenden ist entscheidend für die Produktivität und den Erfolg eines Unternehmens. Mitarbeiterbefragungen helfen, die individuellen Bedürfnisse und Motivationsfaktoren der Mitarbeitenden zu erkennen. Aus der Umfrage lässt sich zum Beispiel lernen, welche Aspekte der täglichen Arbeit die Mitarbeitenden besonders schätzen und welche Bereiche sie als demotivierend empfinden. Mit den gewonnenen Erkenntnissen können gezielte Massnahmen zur Steigerung der Motivation ergriffen werden, wie z. B. die Einführung von Anerkennungsprogrammen, flexiblen Arbeitsmodellen oder Karriereentwicklungsplänen.
Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung
Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeitenden sind eng miteinander verknüpft. Eine höhere Zufriedenheit führt oft zu einer stärkeren Bindung und damit zu einer bis zu 51 % geringeren Fluktuationsrate (Gallup Inc, 2024).3
Durch entsprechende Mitarbeiterbefragungen kannst du ganz einfach die wichtigsten Zufriedenheitsfaktoren in deiner Organisation identifizieren. Zu diesen können zum Beispiel Arbeitsbedingungen, Vergütung, Führung und Entwicklungsmöglichkeiten gehören. Basierend auf den Umfrageergebnissen können beispielsweise Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Work-Life-Balance oder Weiterbildungsangebote eingeführt werden.
Identifikation von Verbesserungsbereichen
Um nachhaltige Verbesserungen zu erzielen, müssen zunächst die bestehenden Schwachstellen erkannt werden. Mitarbeiterbefragungen liefern hierfür eine wertvolle Datengrundlage. Durch detaillierte Fragen kannst du konkrete Bereiche identifizieren, die verbesserungsbedürftig sind, wie z. B. ineffiziente Prozesse, unzureichende Ressourcen oder mangelnde Kommunikation.
Anhand der erhobenen Daten können spezifische Massnahmen abgeleitet und priorisiert werden, um die identifizierten Schwachstellen systematisch anzugehen.
Praxistipp
Du möchtest das Engagement deiner Mitarbeitenden steigern und sie aktiv in die Organisationsentwicklung einbinden? Dann ist bottom-up das Zauberwort! Sorge dafür, dass sich alle Mitarbeitenden aktiv in den Veränderungsprozess einbringen. So werden Veränderungen nachhaltig akzeptiert.
Förderung einer offenen Kommunikationskultur
Eine offene Kommunikationskultur ist essenziell für Vertrauen und Zusammenarbeit innerhalb eines Unternehmens. Deswegen sind wir bei Pulse Feedback davon überzeugt, dass Mitarbeiterbefragungen nur in Ausnahmefällen anonym sein sollten. Die Durchführung von Mitarbeiterbefragungen signalisiert den Mitarbeitenden, dass ihre Meinung zählt und geschätzt wird. Das ermutigt langfristig zu offenen Feedbackgesprächen.
Die Ergebnisse der Umfragen sollen offen kommuniziert werden, sodass daraus bottom-up Massnahmen entwickelt werden können. Dies fördert Vertrauen und stärkt die Kommunikationskultur im Unternehmen.
Nutzen von Mitarbeiterbefragungen
Mitarbeiterbefragungen bieten zahlreiche Vorteile für Unternehmen. Sie helfen dabei, Probleme frühzeitig zu erkennen, unterstützen bei strategischen Entscheidungen, steigern die Produktivität und Effizienz und fördern die Unternehmenskultur.
Früherkennung von Problemen
Durch regelmässige Mitarbeiterbefragungen können potenzielle Probleme frühzeitig identifiziert und adressiert werden, bevor sie gravierende Auswirkungen haben. Das frühzeitige Erkennen von Unzufriedenheiten ermöglicht es, Veränderungsprozesse anzustossen bevor sich die Unzufriedenheiten in einer höheren Fluktuationsrate oder in Produktivitätsverlusten äussern. Unternehmen, die regelmässig Umfragen durchführen, sind besser in der Lage, Probleme frühzeitig zu identifizieren und entsprechend zu handeln (IBM Corporation, 2017).4
Unterstützung bei der strategischen Entscheidungsfindung
Mitarbeiterbefragungen liefern wertvolle Daten, die die strategische Planung und Entscheidungsfindung unterstützen können. Besonders der starke Bezug zur operativen Arbeit ist für strategische Entscheidungen unerlässlich. Unternehmen, die Mitarbeiterfeedback in ihre strategische Planung einbeziehen, treffen bessere Entscheidungen und steigern dadurch ihre Wettbewerbsfähigkeit (De Smet, Hewes, & Weiss, 2020).5
Steigerung der Produktivität und Effizienz
Mitarbeiterbefragungen helfen, ineffiziente Prozesse und Arbeitsweisen zu identifizieren und zu optimieren. Insbesondere durch konkrete Verbesserungsvorschläge aus der operativen Arbeit werden auch deren Konsequenzen in einem Veränderungsprozess besser angenommen und schneller in den Arbeitsalltag implementiert.3
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Mitarbeiterbefragung durchführen mit Pulse FeedbackArten der Mitarbeiterbefragung
«One size fits all» stimmt in den seltensten Fällen. Das gilt auch bei Mitarbeiterbefragungen. Im Folgenden findest du einige Punkte, in denen sich die Umfragen unterscheiden können und was für Vor- und Nachteile diese Alleinstellungsmerkmale mit sich bringen.
Anonyme Mitarbeiterbefragung: Ja oder nein?
Wir glauben, nein. Viele Unternehmen führen Befragungen bewusst und betont anonym durch. Meist wird angegeben, dass dies einer grösseren Offenheit bei den Antworten dient und Mitarbeitende mitteilen, was sie wirklich denken.
Die Theorie: Wir finden heraus, was die Leute wirklich denken. Doch stimmt das wirklich? Die Gleichung anonym = offeneres Feedback stimmt nur sehr begrenzt. Denn anonyme Mitarbeiterbefragungen haben auch einige Nebenwirkungen, die das Feedbackverhalten negativ beeinflussen. Anonymität festigt den Eindruck, dass offenes Feedbackgeben gefährlich ist.
Anonym oder nicht?
Das haben wir in diesem Artikel beleuchtet:
«Mitarbeitendenbefragungen müssen anonym sein. Richtig?»
Artikel lesenQuantitative vs. qualitative Mitarbeiterbefragung
Während quantitative Daten einfacher zu sammeln und auszuwerten sind, geben sie wenig Aufschluss über die Ursachen der abgegebenen Bewertungen. So gehen wertvolle Daten verloren. Qualitatives Feedback (z. B. inForm von Freitext-Kommentaren) sind hingegen eine wertvolle Quelle für die Identifikation von Ursachen. Je mehr die Mitarbeitenden schreiben, desto handlungsleitender ist das Feedback.
Regelmässig oder anlassbezogene Mitarbeiterbefragung
Mitarbeiterbefragungen können nach ihrer zeitlichen Frequenz kategorisiert werden.
- Einmalbefragungen: Diese finden nur einmalig statt und werden oft durch ein spezielles Ereignis wie eine Unternehmensfusion ausgelöst. Sie dienen als Momentaufnahme der aktuellen Situation.
- Regelmässige Befragungen: Diese Umfragen werden in festen Intervallen, beispielsweise jährlich, durchgeführt. Ihr Ziel ist es, Veränderungen und die Wirkung von Massnahmen über die Zeit zu vergleichen und zu bewerten.
- Pulsumfragen oder Puls-Checks: Diese werden in kurzen Abständen sowohl in kleinen Teams aber auch unternehmensweit durchgeführt. Sie helfen, schnelle Veränderungen in wesentlichen Bereichen zu erkennen, wie etwa einen plötzlichen Rückgang der Mitarbeitendenmotivation in einer bestimmten Abteilung, sodass frühzeitig Gegenmassnahmen ergriffen werden können.
- Kontinuierliche Befragungen: Hier haben Mitarbeitende die Möglichkeit, laufend Feedback zu bestimmten Themen zu geben. Ein typisches Beispiel ist eine Plattform, auf der Vertriebsmitarbeitende kontinuierlich aktuelle Beobachtungen und Informationen über Kund:innen und Wettbewerber:innen teilen können.
Es gibt keinen allgemein gültigen optimalen Rhythmus für Umfragen. Ob quartalsweise Pulsumfragen oder halbjährlich umfassendere, formellere Befragungen besser passen, hängt von den spezifischen Zielen und der aktuellen Situation deines Unternehmens ab (Netigate Deutschland GmbH, 2023).6
Wir selbst sind grosse Verfechter von Pulsumfragen. Eine Befragung einmal pro Jahr oder reaktiv ist unserer Meinung nach zu selten, um zu lernen und auf dem Gelernten immer weiter aufzubauen. Wenn dein Unternehmen es jedoch nicht schafft, die Ergebnisse vor der nächsten Umfrage umzusetzen, lohnt es sich auch nicht, eine weitere Mitarbeiterbefragung durchzuführen. Die Gefahr dabei ist die Ermüdung durch zu viele Befragungen.6
Digital vs. analog
Mittlerweile werden Papierbefragungen, also analoge Mitarbeiterbefragungen, immer weniger genutzt. Sie ergeben immer dann Sinn, wenn die Belegschaft oder Teile davon nicht vollständig online zu erreichen ist. Für höhere Rücklaufquoten ergeben hier vor allem hybride Mitarbeitendenbefragungen Sinn. Am anderen Ende des Spektrums steht dann eben die komplett digitale Mitarbeiterbefragung. Der Vorteil der online Mitarbeiterbefragung ist offensichtlich: Mitarbeitende können von überall teilnehmen, egal ob remote, am zweiten Bürostandort oder im Homeoffice. Studien zeigen deshalb wenig überraschend, dass online Mitarbeitendenbefragungen im Durchschnitt deutlich höhere Rücklaufquoten erzielen als Papierbefragungen (Pfaff, 2024). 7
Top-down vs. bottom-up
Bei Mitarbeiterbefragungen geht es ja immer um die Mitarbeitenden und ist folglich auch immer bottom-up, oder? Leider nein! In der Praxis ist es so, dass die Themen top-down festgelegt werden und die Ergebnisse und Verbesserungsmassnahmen nach der Umfrage ebenfalls von «oben nach unten» kommuniziert und festgelegt werden. Bei diesem Vorgehen erleben Mitarbeitende die Umfrage als Sackgasse. Die Lösung: Bottom-up-Mitarbeiterbefragungen. Anstatt einfach den Status Quo zu messen, ist ihr Ziel, die Eigenverantwortung der Mitarbeitenden zu fördern und eine Kultur von kontinuierlichem Lernen und Verbessern zu etablieren.
Bottom-up oder doch top-down?
Die Vor- und Nachteile beider Möglichkeiten haben wir dir in diesem Beitrag aufbereitet.
Beitrag ansehenEin kurzer Überblick über den Ablauf einer Umfrage
Wer kennt die Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen am besten? Sie selbst! Unternehmen profitieren am meisten, wenn Mitarbeitende in den Prozess der Mitarbeiterbefragung einbezogen werden. Mit diesen 6 Schritten kannst du eine erfolgreiche Mitarbeiterbefragung durchführen.
Besonders hilfreich könnten dir der folgende Artikel sein, in welchem wir dir die Mitarbeiterbefragung in 6 Schritten erklären. Diesen kannst du auch als konkreten Praxisleitfaden nutzen, wenn du direkt in die Umsetzung starten möchtest.
Die Schritte einer Mitarbeiterbefragung zusammengefasst:
- Ziele festlegen: Kläre im Vorfeld, welche Ziele du mit der Befragung erreichen möchtest. Praxistipp: Formuliere die Ziele konkret und definiere vorab, wie die Zielerreichung gemessen wird, um nach der Umfrage die Ergebnisse beurteilen zu können.
- Setup bestimmen: Bevor du dich den Fragen widmest, solltest du zunächst das Setup der Mitarbeiterbefragung bestimmen. Zum Setup gehören die Frequenz, die Dauer und die Teilnehmenden.
- Themen und Fragen bestimmen: Die Themen der Mitarbeiterbefragung sollten sich immer auf die Ziele dieser beziehen. Das Ziel «Engagement steigern» beinhaltet Themen wie beispielsweise Zusammenarbeit, Führung, Arbeitsinhalt und Arbeitszufriedenheit. Für jedes dieser Themen kannst du nun passende Fragen formulieren.
- Durchführung planen: Nun stehst du vor der Wahl, die Mitarbeiterbefragung selbst durchzuführen oder eine externe Agentur damit zu beauftragen.
- Durchführung vorbereiten: Damit du voll loslegen kannst, sollten auch wichtige Stakeholder über die Mitarbeiterbefragung informiert sein. Stakeholder können die HR-Leitung, die Führungskräfte oder die Personalvertretung sein. Im Idealfall werden die Stakeholder involviert, sobald das Konzept für die Mitarbeitendenbefragung steht.
- Mitarbeiterbefragung starten: Die Kommunikation, wie z. B. die Vorabinformations- und Einladungs-E-Mails an die Mitarbeiter:innen setzt den Start der Mitarbeiterbefragung. Während der Befragung ist es immer zu empfehlen, die Teams zu begleiten und stets ein offenes Ohr für Fragen zu haben.
Und danach? Jetzt geht es erst richtig los! Nach der Durchführung der Mitarbeiterbefragung ist es essenziell, dass alle Mitarbeitenden mit den Ergebnissen arbeiten und gemeinsam Veränderung bewirken.
Best Practices für erfolgreiche Mitarbeiterbefragungen
Auch für Mitarbeiterbefragungen gibt es etablierte Vorgehensweisen die dich bei der erfolgreichen Umsetzung unterstützen. An den folgenden Prinzipien kannst du dich orientieren.
1. Regelmässigkeit und Kontinuität
Regelmässige Mitarbeiterbefragungen sind entscheidend, um langfristig verwertbare Daten zu erhalten und die Entwicklung der Mitarbeitendenzufriedenheit und -bindung zu verfolgen. Wir empfehlen Umfragen vierteljährlich durchzuführen, um Trends zu erkennen und rechtzeitig auf Veränderungen reagieren zu können.
2. Offenheit und Vertrauen
Offenheit und Vertrauen sind entscheidend für den Erfolg von Mitarbeiterbefragungen. Anstelle anonymer Umfragen sollte eine Unternehmenskultur gefördert werden, in der Mitarbeitende offen und ehrlich ihre Meinung äussern können, ohne Angst vor negativen Konsequenzen haben zu müssen. Dies erfordert eine transparente Kommunikation und eine Unternehmenskultur, die Kritik und Feedback als Chance zur Verbesserung sieht.
3. Einbindung der Mitarbeitenden in die Umsetzung
Eine erfolgreiche Mitarbeiterbefragung endet nicht mit der Datenerhebung. Es ist entscheidend, dass die Rückmeldungen in konkrete Massnahmen umgesetzt werden. Mitarbeitende sollten in den Prozess der Lösungsfindung einbezogen werden, um sicherzustellen, dass die Massnahmen relevant und umsetzbar sind. Dies kann durch Workshops, Feedback-Sitzungen und die Bildung von Arbeitsgruppen geschehen. Die kontinuierliche Einbindung der Mitarbeitenden in diesen Prozess fördert das Engagement und die Akzeptanz der Massnahmen.
Fazit: So gelingt die Mitarbeiterbefragung
Mitarbeiterbefragungen sind viel mehr als nur ein einfaches Tool zur Datensammlung. Sie sind das Fundament einer dynamischen Unternehmenskultur, in der die Meinungen und Bedürfnisse der Mitarbeitenden ernst genommen werden. Durch regelmässige und systematische Umfragen kannst du nicht nur die Zufriedenheit und Motivation deiner Mitarbeitenden steigern, sondern auch gezielte Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Prozesse einleiten.
Die Implementierung und konsequente Nutzung von Mitarbeiterbefragungen erfordert Engagement und die Bereitschaft zur Veränderung auf allen Ebenen des Unternehmens. Der Aufwand lohnt sich: Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden einbeziehen und deren Feedback ernst nehmen, schaffen eine positive und produktive Arbeitsumgebung, die langfristig zu ihrem Erfolg beiträgt.
Mit Pulse Feedback bewegen deine Mitarbeiterbefragungen wirklich etwas!
- Regelmässige Befragungen
- Transparentes Feedback
- Konkrete Handlungen und Ergebnisse für alle
Erfahre mehr darüber, wie es gelingt!
Mitarbeiterbefragung durchführen mit Pulse FeedbackLiteraturverzeichnis
- Bungard, W., Müller, K., & Niethammer, C. (2007). Mitarbeiterbefragung - was dann...? MAB und Folgeprozesse erfolgreich gestalten. Springer.
- De Smet, A., Hewes, C., & Weiss, L. (9. September 2020). https://www.mckinsey.com/. Von https://www.mckinsey.com/capabilities/people-and-organizational-performance/our-insights/for-smarter-decisions-empower-your-employees abgerufen
- ESGVOLUTION. (19. August 2023). Von https://www.esgvolution.com/de/wissen/soziales/mitarbeiterbefragung/#4 abgerufen
- Gallup Inc. (2024). https://www.gallup.com/. Von https://www.gallup.com/workplace/349484/state-of-the-global-workplace.aspx abgerufen
- IBM Corporation. (2017). https://www.ibm.com/. Von https://www.ibm.com/downloads/cas/0O6GXMQE#:~:text=URL%3A%20https%3A%2F%2Fwww.ibm.com%2Fdownloads%2Fcas%2F0O6GXMQE%0AVisible%3A%200%25%20 abgerufen
- Müller, K., Kempen, R., & Straatmann, T. (2021). Mitarbeiterbefragung: Organisationales Feedback wirksam gestalten. Hogrefe Verla.
- Netigate Deutschland GmbH. (12. Mai 2023). https://www.netigate.net/. Von https://www.netigate.net/de/articles/human-resources/wie-oft-sollte-ich-eine-mitarbeiterbefragung-durchfuehren/ abgerufen
- Pfaff, I. (7. Mai 2024). https://www.greatplacetowork.de/. Von https://www.greatplacetowork.de/events-and-great-blog/blog/wie-hoch-sollte-die-ruecklaufquote-bei-einer-mitarbeiterbefragung-sein/ abgerufen